4 - Eurotransplant: Allokationsänderung Niere [ID:37778]
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Ja, herzlich willkommen zum diesjährigen Patientenseminar Fit auf der Warteliste zur

Nierentransplantation. Es geht heute um den Vortrag Allokation zur Nierentransplantation

Organvermittlung am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg. Liebe Patientinnen und

Patienten, alle, die mich schon kennen, mein Name ist Katharina Heller, ich bin Oberärztin

und betreue Patienten auf der Warteliste zur Nierentransplantation und Menschen, die sich

zu Lebzeiten entschieden haben, ihre Niere an jemanden emotional verbundenen aus ihrer

Umgebung, an ihre Familie zu spenden. Es geht um das Thema Fit auf der Warteliste zur Nierentransplantation

und wie Sie aus den vorangegangenen Vorträgen schon gehört haben, geht es dabei ja vor allem

auch um die physische, die körperliche Fitness, die evaluiert wird durch Aufnahmeuntersuchungen,

Nachuntersuchungen, es soll die Transplantabilität erhalten bleiben, eben die körperliche Fitness

erhöht werden. Aber darum geht es eben nicht nur alleine, es geht darum, als Patient auf der

Transplantations-Warteliste informiert und aufgeklärt zu sein. Und das will ich in den

nächsten Minuten Ihnen näher bringen. Wir wollen folgende Fragen beantworten. Was bedeutet Allokation?

Wie komme ich eigentlich auf die Warteliste? Was ist die Wartezeit? Und nach welchen Kriterien

erfolgt denn die Organallokation, also die Organzuteilung? Was ist Organallokation,

Organvermittlung? Das ist das Treffen von Spender und Empfänger unter vorgegebenen Regeln, Leitlinien

und Gesetzen, Transplantationsgesetz, Bundesärztekammerleitlinien und Eurotransplant-Vorgaben.

Der Spender. Der Spender ist nach eingehender Aufklärung zu Lebzeiten, hat sich entschieden,

eine positive Zustimmung für die Organspende abzugeben. Persönlich will ich der ein, entweder

schriftlich oder mündlich gegenüber den Angehörigen, dass im Falle seines Hirntodes, das heißt also

seines irreversiblen Hirnfunktionsausfalls, in einem Krankenhaus auf einer Intensivstation er

seine Organe postmortal spenden möchte. Und diese Organe sollen an einen Empfänger gehen. Auch diese

Person, der Empfänger, hat nach eingehender Aufklärung sich freiwillig entschieden, nach Abwägen

von Nutzen und Risiken, individuellem Abwägen von Nutzen und Risiken, persönlich eingewilligt,

dass er eben in der Situation seines irreversiblen Nierenfunktionsausfalls, bereits vielleicht auch

schon als Dialysepatient transplantabel bei Eurotransplant gemeldet, eine Nierentransplantation

durchführen lassen möchte durch diese postmotale Organspende. Die Spenderseite wird vertreten und

ist strikt getrennt auch im Transplantationsgesetz so vorgeschrieben, im Deutschen Transplantationsgesetz,

von der Empfängerseite. Die Spenderseite wird koordiniert von der Deutschen Stiftung

Organtransplantation. Die Organentnahme findet im Spenderkrankenhaus auf einer Intensivstation

statt in Zusammenarbeit mit einem Transplantationsbeauftragten des Spenderkrankenhauses.

Und die Empfängerseite wird koordiniert durch Eurotransplant, dem Empfänger auf der Warteliste,

der dort gemeldet ist. Eurotransplant ist eine Organisation und Stiftung mit Sitz in Leiden,

Holland, setzt sich zusammen aus mehreren europäischen Ländern, Beneluxländer, Österreich,

Kroatien, Slowenien, Ungarn und eben Deutschland. Und die arbeiten zusammen mit den diversen

Transplantationszentren in Deutschland und organisieren, koordinieren die Organvermittlung.

Was sind nun die Voraussetzungen für den Empfänger, um überhaupt auf die Warteliste

und somit in diese Organallokation zu kommen? Das heißt, der Empfänger, der Nieren transplantiert

werden will, muss auf die Warteliste am Transplantationszentrum aufgenommen werden. Er muss bei Eurotransplant

gemeldet sein und er muss sich in der Situation der Transplantabilität, also im Status T

Transplantabel gemeldet sein. Sonst wird er nicht an der Organvermittlung teilnehmen können.

Wenn wir uns einmal den Zeitstrahl anschauen, über welchen Zeitraum es überhaupt zur

Nieren-Transplantation kommen kann, dann beginnt es natürlich mit der Nierenkrankheit. Die

Nierenkrankheit ist chronisch irreversibel und über die Zeit will sie sich sukzessive

verschlechtern, sodass man am Ende letztendlich auf ein Organersatzverfahren, die Dialyse

oder die Transplantation angewiesen sein wird. In dieser Situation wird der Nierenkranke

sich überlegen, ich möchte sowohl transplantiert werden und wenn es darauf ankommt, vielleicht

auch eben an die Dialyse gehen müssen. Er wird sich evaluieren lassen und sich anmelden.

Bei Eurotransplant ist dann auf der Warteliste und seine Wartezeit beginnt mit Dialysebeginn.

Das sind dann die Wartetage an der Dialyse, letztendlich in der Hoffnung, dass er bald

Presenters

Dr. med. Katharina Heller Dr. med. Katharina Heller

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:29:02 Min

Aufnahmedatum

2021-10-28

Hochgeladen am

2021-11-09 15:05:13

Sprache

de-DE

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